Je eher ein malignes Melanom entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen: Im frühen Stadium ist die Heilungsrate hoch, mit Fortschreiten der Erkrankung nimmt sie jedoch schnell ab.Drei Aspekte spielen bei der Prävention und Früherkennung eine besonders wichtige Rolle:
Starke UV-Belastung mit wiederkehrenden Sonnenbränden, insbesondere im Kindesalter, gilt als einer der grössten Risikofaktoren für die Entstehung des malignen Melanoms. Daher sollte übermässige Sonneneinstrahlung gemieden werden.
Vor allem Kleinkinder und Kinder bis 12 Jahre sollten in der Zeit der intensivsten Sonneneinstrahlung, zwischen 11 und 15 Uhr, die pralle Sonne nach Möglichkeit meiden.
Wer sich im Freien aufhält, sollte zudem auf ein paar einfache Dinge achten, um sich vor den Sonnenstrahlen zu schützen:
Diese Massnahmen zur Vorbeugung werden auch als „primäre Prävention“ bezeichnet.
Die 10 Sonnenregeln
10 Sonnenregeln, wie Sie Ihre Haut
bestmöglich vor der Sonne schützen, als
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Sonnenschutz auch während der Arbeitszeit
Während die meisten Berufstätigen ihren Arbeitsplatz in einem Büro haben, üben viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Tätigkeit überwiegend oder zeitweise im Freien aus. Sonnenstunden aus dem beruflichen Alltag addieren sich bei ihnen in erheblichem Masse zu denen in der Freizeit und stellen so ein hohes Belastungspotenzial für die Beschäftigten dar. Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, gilt bei ihnen als erhöht.Der Arbeitgeber ist bei einem nachgewiesenen Gefährdungspotenzial seiner Angestellten verpflichtet, geeignete technische und organisatorische Schutzmassnahmen einzuleiten. Daneben sollte der Arbeitnehmer aber auch selbst für einen ausreichenden Sonnenschutz sorgen.
Winterurlaub: Unterschätzte Gefahren für die Haut
Wenn es draussen nass und kalt wird, zieht es immer mehr Menschen unserer Breitengrade in südliche Länder. Das Ergebnis: Weisse Winterhaut trifft auf Südseesonne – eine ungünstige Kombination. Auch Skifahren im Hochgebirge ist längst zum Breitensport geworden, der Einfluss der Höhensonne wird jedoch oft unterschätzt. Durch das veränderte Freizeitverhalten setzen wir die Haut in viel höherem Masse der Sonne und einer deutlich stärkeren Strahlung aus, als noch vor einigen Jahren.
Hinzu kommen Umweltfaktoren, die ein Sonnenbad in der kalten Jahreszeit zusätzlich intensivieren. Je weiter man sich dem Äquator nähert, desto potenter die UV-Strahlung. Im Gebirge nimmt die UV-B-Strahlung pro 1000 Höhenmeter um circa 15 bis 20 Prozent zu.
In unmittelbarer Nähe des Äquators oder auf einem Gletscher ist die UV-Strahlung etwa 100x so stark wie an einem Hochsommertag in der Schweiz.
Sonneneinstrahlungen nach Regionen
Hinzu kommt, dass im Gebirge und am Meer Staub- und Dunstteilchen weitestgehend fehlen, so dass die Strahlung die Haut ungebremst treffen kann. Indirekte Bestrahlung durch die Reflektion der Sonnenstrahlen in Wasser und Schnee, die selbst bei leichter Bewölkung noch sehr hoch ausfallen kann, steigert die Intensität der UV-Belastung selbst noch im Schatten.
Eine frische Meeresbrise und Minustemperaturen in alpinen Höhen machen das Brennen der Sonne auf unserer Haut als Warnsignal ausserdem kaum spürbar.
Deshalb ist gerade auch im Winterurlaub ein ausreichend hoher UV-A- und UV-B-Lichtschutzfaktor Pflicht. Dabei gilt es, sich bereits circa eine halbe Stunde vor Strand- oder Pistengang einzucremen, um die Haut von Anfang an zu schützen. Die empfindlichen Lippen sollten ebenfalls vor Sonne bzw. Kälte geschützt werden. Nur so kann das Risiko für dauerhafte Hautschäden und Hautkrebs minimiert werden.
Winterurlaub im Schnee. Die 5 Sonnenschutzregeln
Winterurlaub im Schnee. Die 5 wichtigsten
Sonnenschutztipps für den Winter
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Insbesondere Menschen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung eines malignen Melanoms sollten Hautveränderungen sorgfältig beobachten.
Experten empfehlen, den Körper einmal monatlich komplett zu untersuchen: Gesicht, Hals, Ohren, Haaransatz an der Stirn und im Nacken, Gesäss, Lendengegend, Genitalbereich, Beine, Füsse und Zehenzwischenräume. Als Anleitung zur Selbstuntersuchung der Haut dient der Muttermal-Kompass. Er hilft dabei verdächtige Muttermale am Körper zu entdecken.
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Melanome können Merkmale besitzen, die sie von gutartigen Muttermalen unterscheiden und die für die Diagnose hilfreich sein können. Die ABCDE-Regel ist eine gute Grundlage, um Hautveränderungen als verdächtig oder als maligne Melanome zu identifizieren:
Die ABCDE-Regel bietet Hilfestellung bei der Selbstuntersuchung
Eine ergänzende, wichtige Methode zur Selbstuntersuchung wird als „Das hässliche Entlein“ bezeichnet. Gemäss dieser Regel sollte beim Check der vorhandenen Hautmale vor allem auf solche geachtet werden, die anders als die anderen sind. Wer beispielsweise viele grosse Leberflecken oder Muttermale hat, sollte sich besonders gründlich die kleineren ansehen. Wo viele dunkle Male vorhanden sind, sollte speziell auf Veränderungen bei den helleren Malen geachtet werden.
Ungewöhnliche oder auffällige Veränderungen sollten auf jeden Fall durch eine professionelle Untersuchung beim Arzt überprüft werden.
Bei einem professionellen Hautkrebs-Screening werden sämtliche Muttermale und Leberflecke untersucht und bewertet. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Untersuchung der Haut, die am gesamten Körper und von geschulten Ärzten durchgeführt wird. Ziel dieser Früherkennungsmethode ist es, die Heilungschancen bösartiger Hauterkrankungen zu erhöhen. In Studien konnte gezeigt werden, dass durch das Screening mehr Tumoren in einem frühen Krankheitsstadium entdeckt werden.
Resultiert aus der Untersuchung ein Hautkrebsverdacht, muss eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Auf dieser Grundlage wird dann gegebenenfalls eine Behandlung eingeleitet.
Die Dermatoskopie, auch Auflichtmikroskopie genannt, ist ein unkompliziertes, nicht-invasives Verfahren zur Früherkennung von bösartigen Hauttumoren. Die Haut wird dabei mit einer speziellen Lupe (Dermatoskop) untersucht. Das Verfahren ermöglicht, Muttermale und Leberflecke bis in tiefere Hautschichten zu beurteilen. Während die Ganzkörperinspektion mit dem blossen Auge des (Haut-)Arztes beim Screening standardmässig eingesetzt wird, kommt die Dermatoskopie hautpsächlich zum Einsatz, wenn der Arzt dabei eine Hautstelle oder ein Muttermal als verdächtig einstuft. Diese Untersuchungsmethode soll helfen, einen klinischen Verdacht auszuräumen oder zu bestätigen. Sie sollte nur durch speziell geschulte Ärzte (z.B. Hautärzte) durchgeführt werden.
Im Normalfall übernehmen die Krankenkassen im Rahmen der obligatorischen Krankenversicherung (OKP) die Kosten des Hautkrebs-Screenings. Es wird jedoch empfohlen, mit der Krankenkasse Kontakt aufzunehmen, um die Kostenübernahme eines geplanten Hautkrebs-Screenings zu bestätigen.